Ein Schritt vor, wieder einer zurück
Trotz der manchmal schwierigen Umstände, die Nahrungsmittelallergien mit sich bringen können, sind wir optimistisch eingestellt. Denn glücklicherweise gibt es heutzutage die Möglichkeit gut mit Allergien klarzukommen. Doch manchmal beschleicht auch mich das Gefühl, einen Schritt vorwärts zu kommen, um sogleich wieder einen rückwärts zu machen.
So durften wir vor mittlerweile knapp 2 Jahren eine Desensibilisierung mit Vollei beginnen, die ganz erfolgversprechend aussah. Gut ein Jahr lang konnten wir die Dosis alle zwei Wochen kontinuierlich steigern. Bis plötzlich Schluckbeschwerden auftauchten. Offenbar besteht die Möglichkeit, dass rund 5% aller Patienten, die eine solche Desensibilisierung machen, eine allergieartige Speiseröhren-Entzündung entwickeln (eosinophile Ösophagitis, EoE). Wir haben die Therapie mit Vollei abgebrochen, doch die Beschwerden wurden nicht besser. Folge: Unser Sohn lässt immer mehr Nahrungsmittel, die er eigentlich essen dürfte, weg, weil es ihm beim Schlucken weh macht.
Eine Endoskopie der Speiseröhre hat den Verdacht auf eosinophile Ösophagitis bestätigt. Heilbar ist dies nicht, aber behandelbar. In einem ersten Schritt werden wir Säureblocker einsetzen, falls diese nicht das erwünschte Ergebnis bringen, wird ein Kortisonpräparat zum Zug kommen. Zusätzlich wird er künftig nicht nur auf Milch, Ei, Soja, Nüsse und Fisch verzichten, sondern auch auf Weizen.
Obwohl ich weiss, dass wir uns auch mit der neuen Situation arrangieren werden, sind solche Veränderungen immer von Sorgen und Ängsten begleitet. Aber schliesslich wollen wir, dass sich die Lebensqualität unseres noch so jungen Kindes verbessert. Und optimistisch zu bleiben ist ein Teil davon.
Weiterführende Links:
– Eosinophile Ösophagitis, Kurzbeschreibung
– Eosinophile Ösophagitis, Artikel NZZ