Ferrari-Cake
mit Tutorial
Ein Ferrari zum 10. Geburtstag!
Mit steigender Anzahl Kerzen auf dem Geburtstagskuchen werden offenbar auch die Tortenwünsche anspruchsvoller.
Meine persönliche Herausforderung bei diesem Kuchen war, dass er glutenfrei sein sollte und trotzdem genug stabil um ihn in Form zu bringen. Denn meine bisherigen Erfahrungen mit glutenfreien und veganen Kuchen war, dass er oft bröseliger oder trockener war als Kuchen mit Weizen- oder Dinkelmehl. Ich bin deshalb sehr froh, dass es so gut geklappt hat.
Eine Ferrari-Form hinzubekommen war dann natürlich die nächste Herausforderung. Mir war im Vornherein klar, dass dies wohl etwas zu schwierig werden würde (zumindest für meine Fähigkeiten), aber solange man ein Auto erkennen konnte, war es ok. 😉 Es war übrigens bereits das fünfte Auto in meiner Tortenbäckerinnen-Laufbahn (ich habe euch am Ende dieses Beitrages dazu noch ein paar Bilder angefügt).
Unser Geburtstagskind mag übrigens noch immer keinen Kuchen. (Auch kein Brot. Und Pasta nur in Ausnahmefällen.) Für ihn zählt beim Geburtstagskuchen vor allem die Dekoration aus Fondant. Wahrscheinlich wünscht er sich nur deshalb jedes Jahr trotzdem wieder einen Kuchen. Den Biskuit, den ich dafür gebacken habe, war wirklich sehr lecker und nicht zu süss. Wie immer habe ich das glutenfreie Mehl selber gemischt. Gerne teile ich auch dieses Rezept mit euch und hoffe, dass es euch genauso gut gelingt!
Biskuit (glutenfrei, vegan)
Zutaten
500 g glutenfreies Mehl:
200 g Hafermehl (glutenfrei)
100 g Reismehl
100 g Maismehl
40 g Tapioka-Maranta-Stärke (oder einfach Tapiokastärke)
20 g Pfeilwurzmehl
40 g Maisstärke
260 g Zucker
1 Pk Backpulver
1 Prise Salz
35 g Kakaopulver
½ TL Zimt
360 g Apfelmus
2 EL Öl
260 g Wasser
Zubereitung
- Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Backform vorbereiten.
- Alle trockenen Zutaten mischen.
- Das Apfelmus, das Öl und das Wasser dazugeben. Gut mischen und in die vorbereitete Backform geben.
- In der Ofenmitte ca. 35 Minuten backen.
- Herausnehmen und nach 15 Minuten die Backform entfernen. Ganz auskühlen lassen.
Ganache zum Rezept
400 g Zartbitterkuvertüre
200 g Kokosmilch
Es reichen auch 300 g Zartbitterkuvertüre und 150 g Kokosmilch, aber ich mache lieber etwas mehr und benutze den Rest z.B. als Brotaufstrich.
Zuckerkleber
Den Zuckerkleber braucht ihr um Details aus Fondant anzukleben. Er lässt sich ganz einfach selber herstellen:
60 ml abgekochtes Wasser
½ TL CMC
In einem kleinen Glas mischen, schütteln, in den Kühlschrank stellen. Zu Beginn sind noch weisse Klümpchen sichtbar, das ist normal. Sie verschwinden nach ein paar Stunden. Deswegen den Zuckerkleber spätestens am Vortag herstellen.
Zudem braucht ihr
Johannisbeergelée
Fondant (Massa Ticino) in den gewünschten Farben (500 g rot, 500 g schwarz, wenig weiss. Ich kaufe gerne etwas mehr auf Reserve)
Tortenplatte
Karton oder Leichtschaumplatte als Unterlage für das Auto
Ferrari gestalten
- Vorlage in der gewünschten Grösse suchen und ausdrucken. Bei Autos suche ich gerne nach Blueprints.
- Aus einer Leichtschaumplatte den Boden für das Auto zuschneiden. Ihr findet Leichtschaumplatten in der Papeterie.
3. Für Fondant, der trocknen soll, wie beispielsweise die Räder, etwas CMC untermischen. Für 500 g reicht etwa ½ TL CMC. Gut durchkneten, luftdicht verpacken und einige Stunden wirken lassen.
4. Die Räder aus ebendiesem Fondant formen. Für die Felgen habe ich etwas weissen und schwarzen Fondant gemischt, geformt und dann mit dem Zuckerkleber festgeklebt. Den restlichen Fondant wieder gut verpacken. Ihr braucht ihn für die Details am Schluss.
5. Aus dem Biskuitboden das Auto auschneiden. Die Vorlage hilft dabei.
6. Etwas Johannisbeergelée erwärmen, ev. etwas verdünnen und auf dem umgedrehten Tortenboden grosszügig verteilen. Glutenfreier Kuchen tendiert oft dazu etwas trocken zu sein.
7. Aus den Biskuit-Resten Teile für die Karrosserie wie gewünscht zuschneiden. Ebenfalls mit Johannisbeergelée bestreichen.
8. Ist die Form im Grossen und Ganzen, so wie ihr sie haben wollt, den Kuchen mit einer ersten Schicht Ganache einstreichen. Danach im Kühlschrank durchkühlen lassen.
9. Mit einer zweiten Schicht Ganache bringt ihr den Kuchen in die endgültige Form und glättet dabei gleichzeitig seine Oberfläche. Wieder durchkühlen lassen (mind. 30 Minuten).
10. Fondant in der gewünschten Farbe auf wenig Bäckerstärke ausrollen. Ich habe 500 g roten Fondant verwendet. Ich rolle ihn 2-3 mm dick aus, genug gross, damit er sicher den ganzen Kuchen überdeckt. Die Ränder vorsichtig abschneiden und mithilfe einer Teigkarte den Fondant leicht unter den Kuchen drücken.
11. Mit den Händen den Fondant andrücken und in Form bringen.
12. Gewünschte Details formen und mit Zuckerkleber ankleben. Die Räder anbringen.
13. Den Kuchen bis zur Feier im Kühlschrank lagern. Vorsicht, dass keine starken Gerüche im Kühlschrank vorherrschen. Ich stelle gerne noch ein Schälchen mit Salz neben die Torte, um allfällige Feuchtigkeit abzufangen.
Meinen allerersten Auto-Kuchen habe ich 2015 auf Wunsch unseres Zweitgeborenen zum dritten Geburtstag gebacken. Es war mein erster Kontakt mit Fondant. Von da an wurden jedes Jahr Motivtorten gewünscht. Ich recherchierte viel im Internet dazu, schaute Youtube-Videos und lernte so cakeinvasion und Sallys Welt kennen und schätzen. Da ich Tutorials liebe, gebe ich nun gerne auch meine Erfahrungen weiter. Falls ihr Fragen habt, dürft ihr mich jederzeit gerne kontaktieren.